Geheimnis der Rauhnächte

"Hast Du die Kräuter alle beisammen?" fragte mich jedes Jahr meine Großmutter. "Du weißt, es war der letzte Vollmond vor dem Rauchmond! " fügte sie hinzu. Bewusst erinnerte sie mich immer erst, wenn es zu spät war. Das war ihre Art mir Wichtiges ins Gedächtnis zu legen. In einem Jahr, ich erinnere mich noch wie gestern, lächelte ich sie freudig an und hielt ihr den "heiligen Zweig" entgegen.
Den "heiligen Zweig" holten wir jedes Jahr bei Vollmond im November. Wenn es dämmert, zur blauen Stunde. Bestückt mit Leiter und Schere, Leintuch und Handschuhe. Denn die kleinen Zweige die wir vorsichtig oben auf der alten Eiche abgeschnitten haben, durften die Erde und die Hand nicht berühren. Und niemals wurde die ganze Mistel abgeschnitten. Nur das was zur Rauhnacht- Räucherung benötigt wurde.
Habt ihr Eure Kräuter für die kommende Zeit beisammen?
Für die kommenden Rauhnächte werden alle Kräuter und Pflanzen bis zur Wintersonnende vorbereitet.
Die 1. Rauhnacht steht für den Januar. 
Das bedeutet Neuanfang und Rückblick. In dieser Rauhnacht werden bei mir 2 Mischungen verwendet. 
Beim Rückblick schaue ich, was ist noch nicht erledigt? Was möchte ich in das neue Jahr mitnehmen? 
Dazu lege ich mir Frauenmantel, Baumhasel und Bärenklau auf das Stövchen mit Sieb.
Die zweite Mischung besteht aus Mistel, Johanniskraut-Gehölz,  Lavendel und Walnuss. 
Beide Meditationen am Stück zu machen kostet Kraft, aber mit Übung schafft man das gut. Wenn nicht, kann etwas Zeit dazwischen liegen.  
Die 2. Rauhnacht steht für den Februar. 
Noch einmal ganz still werden. Die Natur bereitet sich vor. Es ist die Zeit des Durchbruchs. 
Diese Meditation bedeutet Achtsamkeit für sich selbst. Eintauchen in sein Inneres. 
Die Pflanzen die ich dazu verräuchere sind: Sauerampfer, Lavendel, Kornblume und Hafer.
Die 3. Rauhnacht steht für den März und bedeutet für mich Aufbruch, Durchbruch und Erneuerung.
Meine Begleitenden Pflanzen sind Zaunwinde, Birkenholz und Gewürznelke.
Die 4. Rauhnacht steht für den April und bedeutet "Sich selber Vertrauen" und "Öffnung".
Der Beifuß ist hier für mich immer an erster Stelle. Die rote Taubnessel, die Rose und die Lärche.
Die 5. Rauhnacht steht für den Mai. In unserer Familie symbolisiert der Mai Kraft und Lebensfreude . 
Die Pflanzen die ich für diese Meditation benutze sind Kirschblüte, Löwenzahnblüte, Spitzwegerich, Schlehe und Kapuzinerkresse.
Die 6. Rauhnacht steht für den Juni. Diese Zeit bedeutet in der Natur Wachstum und Entfaltung. 
Für diese Meditation verwende ich Bärenklau, Ackerwinde und Johanniskraut.
Die 7. Rauhnacht steht für den Juli. Dieser Monat symbolisiert den Zusammenhalt und die Vereinigung. In dieser Zeit scheint sich die Pflanzen- und Tierwelt zu vereinen. 
Die Meditationskräuter sind Johanniskraut-Gehölz, rote Taubnessel, Nachtkerze und Wegwarte.
Die 8. Rauhnacht steht für den August. Der Monat der Vollendung.
m Kalender haben wir jetzt den 1. Januar. Die Auswahl der Räucherpflanzen kann sich auf die Vollendung des Vorjahres beziehen.
Ich benutze zu dieser Meditation Kräuter die im Vorjahr zu Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht wurden. 
Königskerze, Klee, Johanniskraut, Wegwarte, Goldrute, Eisenkraut und Odermennig. 
Die 9. Rauhnacht steht für September. Es ist die Zeit des langsamen Rückzuges. Im September ist eine Tag- und Nachtgleiche. Das Thema für die Meditation lautet Ausgleich, Gerechtigkeit, Balance, Versöhnung. 
Die Kräuter für meine Meditation sind Weidenröschen, Rote Rose und Edelkastanie.
Die 10. Rauhnacht steht für den Oktober. Der Monat der Dankbarkeit und des Abschied nehmen.  
Für dies Meditation lege ich Wegwarte, Engelwurz und Wiesensalbei auf das Räucher-Sieb.
Die 11. Rauhnacht steht für den November. Eine Zeit des Nebels und der Verschleierung. 
Verbunden sein mit der Familie und den Ahnen. 
Für die Ahnen-Meditation erbitte ich die Kraft des Holunder, Engelwurz, Mistel, Beifuß und Salbei. 
Die 12. Rauhnacht steht für den Dezember. Im Dezember ist Zeit zur Ruhe zu kommen, lernen die Dunkelheit anzunehmen, Zeit sich zu Besinnen, Rituale zelebrieren und Orakeln.  
Für die Ruhe: Tonkabohne und Melisse
Für die Dunkelheit: Zimtrinde und Basilikum.
Zur Besinnung: Die Zirbelkiefer und die Mistel.
Zum Orakeln: Die Galgantwurzel und die Myrte

Esther Gebhardt 

Lebens-T-Raumgestaltung

Energetische Hausreinigung &  Räucherungen

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